Ruhe - weit draußen vor der Stadt

Anlässlich des 150jährigen Jubiläums des Karlsruher Hauptfriehofs bieten wir diese Jahr vier verschiedene thematische Führungen an, um das ganze Spektrum des Friedhofs abzudecken:

1) Bestattungsriten der Kulturen und Glaubensrichtungen
Wir besuchen christliche, fernöstliche, muslimische und besonders gestaltete Grabanlagen und Gräberfelder sowie Felder für anonyme oder andere Bestattungsformen. Außerdem klären wir die Unterschiede zwischen einem christlichen und einem jüdischen Friedhof.

2) Grabsteine und ihre Symbolik
Auf dem Hauptfriedhof gibt es Grabsteine aus der Gründerzeit, dem Jugendstil oder der Modernen. Besonders die alten Familiengräber zählen zu den Schätzen des Friedhofs. Je nach Epoche finden sich unterschiedliche Grabzeichen auf den Steinen wie z.B. der "Umhang des Gewissens", deren Symbolik wir auf dem Rundgang entziffern wollen.

3) Architektur auf dem Hauptfriedhof
Der Friedhof hat sowohl was die einzelnen Gebäude angeht als auch als gartenarchitektonische Gesamtanlage viel zu bieten. Beispiele sind der imposante Eingangsbereich des Friedhofs, die kleine Kapelle (als Krematorium gebaut) oder das Bürklinsche Mausoläum. Wir zeigen das ursprüngliche gartenarchitektonische Konzept von Durm, aber auch die Anlage "Mein letzter Garten", die veränderte Bestattungsarten- und formen aufgreift.

4) Gräber bekannter Persönlichkeiten
Auf dem Hauptfriedhof haben viele bekannte und prominente Menschen ihre letzte Ruhestätte gefunden. Z.B. Drais, der Erfinder des Laufrads, der Maler Hans Thoma, der Architekt Hermann Billing, der Designer Luigi Colani, der Dichter Viktor von Scheffel oder der Oberbürgermeister Günther Klotz. Zu diesen und vielen weiteren "Promi-Gräbern" führt der Rundgang.

5) Friedhof und Nachhaltigkeit
Hat das überhaupt etwas miteinander zu tun? Aber ja! Denn naturnahe Friedhöfe sind schützenswerte Lebensräume für bedrohte Tiere und Pflanzen. Darüber hinaus ist vielen Menschen ein nachhaltiges Handeln auch über ihren Tod hinaus wichtig. Gemeinsam erkunden wir den Hauptfriedhof und finden zahlreiche Spuren, wo Nachhaltigkeit in der Bestattungskultur angekommen ist.